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Forum Synergiewende

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Kapitel 1

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Denn bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Erdgas wird das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) frei, teilweise auch Methan (CH4).
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Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 vereinbart, den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, auch Deutschland.
Das aktuelle Klimaschutzgesetz des Bundes sieht vor, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral wird. Die bisherigen Anstrengungen reichen dafür jedoch nicht aus. Setzt sich der Trend fort, wird Deutschland seine Klimaziele weit verfehlen!
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Der Energieverbrauch muss daher schnell sinken und der verbleibende Energiebedarf vollständig durch Erneuerbare Energien gedeckt werden.

Während im Bereich der Stromerzeugung in den vergangenen Jahren recht gute Fortschritte erreicht worden sind, reicht der Ausbau der Erneuerbaren Energien für die Versorgung mit Wärme und Kraftstoffen im Verkehr bei Weitem nicht aus.

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In Stunden mit viel Sonne und Wind kommt es daher dazu, dass das Angebot an Strom die Nachfrage übersteigt.
Ohne flexible, neue Verbraucher müssten Wind- und Solarstromanlagen immer öfter abgeregelt werden, um das Stromnetz stabil zu halten. Hier kommt die Sektorenkopplung ins Spiel.
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Als Sektorenkopplung wird die zunehmende Verzahnung der verschiedenen Energiesektoren bezeichnet.
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Der zunehmende Einsatz von Strom in den Bereichen Wärmeversorgung, Industrie und Verkehr kann dazu beitragen, die unterschiedliche Verfügbarkeit von Wind- und Sonnenenergie auszugleichen.

Die Sektorenkopplung ist ein essenzieller Baustein für ein klimaneutrales Energiesystem.
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Wärme aus Strom

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1. Bislang wird die Wärme aus Erneuerbaren Energien von der Bioenergie dominiert. Doch Biomasse wie Holz ist nur begrenzt nachhaltig verfügbar.

2. Technologien wie Wärmepumpen und Power-to-Heat helfen indes, Strom aus Erneuerbaren Energien stärker im Wärmesektor nutzbar zu machen.

3. Da sich Wärme gut speichern lässt – viel einfacher als Strom – leistet der Wärmesektor im künftigen Energiesystem einen wichtigen Beitrag für den Ausgleich zwischen Stromerzeugung und -verbrauch.

4. Ein zeitweiliges Überangebot an Strom aus Solar- und Windenergie kann als klimafreundliche Wärme genutzt werden.

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Kleine Wärmepumpen sind heute schon verbreitet in Wohngebäuden als Heizung im Einsatz. Sie nutzen die Umgebungswärme von Luft, Grundwasser oder Erdreich und arbeiten dabei nach dem umgekehrten Prinzip wie ein Kühlschrank. Am effizientesten arbeiten Wärmepumpen in gut gedämmten Gebäuden mit einer Fußboden- oder anderen Flächenheizung.

Je geringer die Vorlauftemperatur der Heizung ist, desto höher ist die Wärmeausbeute im Verhältnis zum Stromverbrauch der Wärmepumpe. Moderne, leistungsstarke Wärmepumpen können jedoch auch Wärme für ältere und größere Gebäude mit höherem Wärmebedarf liefern.

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Eingebunden in ein Wärmenetz tragen Großwärmepumpen sogar zur Versorgung ganzer Siedlungen und Stadtteile mit Wärme zum Heizen und Duschen bei. Hierzu zapfen sie auch Wärmequellen wie industrielle Abwärme an. Häufig werden sie mit weiteren Wärmequellen wie Solarthermie kombiniert. Im bayerischen Dollnstein etwa werden große und kleine Wärmepumpen mit Solarenergie zu einem intelligenten Wärmenetz kombiniert. Im Winter wird die Versorgung noch mit einem Gas-BHKW ergänzt.

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Wenn Wind- oder Solarstromanlagen zeitweise so viel Strom produzieren, dass sie mangels Abnehmer oder wegen Netzengpässen abgeregelt werden müssten, können sogenannte Power-to-Heat-Anlagen das Überangebot in Wärme umwandeln.

Dabei kommen einfache Heizstäbe oder Elektrokessel zum Einsatz, die ähnlich wie ein Wasserkocher arbeiten. Mithilfe einer entsprechenden Steuerung und der Einbindung in ein Wärmeversorgungssystem mit einem Wärmespeicher sowie weiteren Wärmequellen wie Wärmepumpen, Bioenergie oder Solarthermie können sie gezielt zeitweilige Stromüberschüsse nutzen.

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In Gegenden mit hohem Windenergieanteil wie Flensburg oder Nechlin in Brandenburg nutzen Energieversorger bereits heute Elektrodenkessel in lokalen Wärmenetzen. Im Rahmen von Pilot- und Forschungsprojekten sowie der Bereitstellung von Regelenergie hat sich die die Technik bewährt, um gezielt Stromüberschüsse für die Wärmeerzeugung zu nutzen und die Drosselung von Windenergieanlagen zu vermeiden.

Für einen breiteren Einsatz müssen jedoch die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen optimiert werden. Vor allem das Abgaben- und Umlagesystem im Strommarkt entspricht noch nicht dem wachsenden Flexibilitätsbedarf, eine Nutzung von Strom zur Wärmeversorgung ist außerhalb von geförderten Projekten und des Regelenergiemarkts noch nicht wirtschaftlich.

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1. Im Verkehr sind Erneuerbare Energien bislang eine Randerscheinung. Unter zehn Prozent des Endenergieverbrauchs im deutschen Verkehrssektor sind erneuerbar.

2. Überwiegend sind das Biokraftstoffe, die dem Benzin und Diesel beigemischt werden.

3. Die Elektromobilität eröffnet hier einen großen Spielraum für den Klimaschutz. Das gilt für Autos, Busse und Lkw, aber natürlich auch für Schienenfahrzeuge und Fahrräder. Gerade mal etwas mehr als 60 Prozent der Bahnstrecken in Deutschland sind elektrifiziert*. Für kleine Nebenstrecken wird sich das auch nicht ändern. Hier bieten Batterien oder Wasserstoff eine Alternative zum Dieselantrieb.

* de.wikipedia.org

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Die meisten Wege werden in Deutschland auf der Straße zurückgelegt. Gemessen an der Verkehrsleistung entfallen 80 Prozent der von Personen zurückgelegten Wege in Deutschland auf den motorisierten Individualverkehr, also Pkw, Motorrad und Roller. Auch der Güterverkehr rollt zu über 70 Prozent per Lkw durch das Land. Das führt nicht nur zu Staus und schlechter Luft, sondern auch zu erheblichem Treibhausgasausstoß. Ohne den internationalen Luft- und Seeverkehr ist der Straßenverkehr für 96 Prozent der ausgestoßenen Klimagase verantwortlich.

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Für etwas längere Wege spielen E-Bikes eine zunehmende Rolle. Daneben ist die stärkere Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen für den Klimaschutz unerlässlich. 
Die Elektromobilität ist dabei ein wesentlicher Treiber in der Entwicklung für den Batteriesektor.
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Sie können zum Beispiel eine eigene Ladeinfrastruktur betreiben und den von ihnen erzeugten Strom verkaufen. Dazu gehört es auch, das Laden der Batterien so zu steuern, dass es vorrangig in Zeiten eines hohen Angebots an Strom aus Wind oder Sonne stattfindet, um die Netze zu entlasten.
Dabei muss der Blick nicht auf Elektroautos von Privathaushalten oder Unternehmen beschränkt bleiben. Vielmehr können Stadtwerke auch Carsharing und andere E-Fahrzeuge wie E-Scooter einbinden, womit sie zu lokalen Mobilitätsdienstleistern werden können.
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P-t-G + P-t-L

Für industrielle Prozesse können Temperaturen von 1.000 Grad Celsius und mehr nötig sein, die weder per Wärmepumpe noch durch Power-to-Heat-Anlagen erreicht werden. Auch sind die Möglichkeiten für batterieelektrische Antriebe bei Flugzeugen und im Schiffsverkehr sehr eingeschränkt. Hier können künftig synthetische Brenn- und Kraftstoffe helfen, die mit Hilfe von Strom hergestellt werden. Dazu gehören synthetisches Gas wie Wasserstoff und Methan (Power-to-Gas) und E-Fuels wie Methanol (Power-to-Liquid).
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1. Die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie wächst weiter. Je nach Wetter wird manchmal mehr Strom erzeugt als durch die herkömmlichen Stromanwendungen benötigt wird.

2. Bei hohem Angebot von Sonnen- und Windstrom wandeln Elektrolyseure Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff um.

3. Wasserstoff kann z.B. direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden.

4. Wasserstoff kann auch in Industrieprozessen und im Verkehr eingesetzt werden.

5. Wasserstoff kann auch zu synthetischem Methan weiterverarbeitet werden. Das ist chemisch wie Erdgas und daher genauso nutzbar.

6. Über Power-to-Liquid-Verfahren können mithilfe von Strom auch synthetische Kraftstoffe produziert werden, die insbesondere für die Energiewende im Luft- und Schiffsverkehr eine Perspektive bieten.

Die Produktion und die Verbrennung von strombasierten Kraftstoffen sind jedoch mit hohen Energieverlusten verbunden. Das macht synthetische Kraftstoffe teuer.
Außerdem schützen sie nur dann das Klima, wenn der dafür benötigte Strom aus Erneuerbaren Energien kommt. Synthetische Brennstoffe sollten daher nur bei hohem Aufkommen an Wind- und Solarstrom produziert und nur dann eingesetzt werden, wenn eine direkte Nutzung von Erneuerbaren Energien nicht möglich ist. Dies bietet sich jedoch nicht in den nächsten fünf Jahren an, insbesondere nicht für PKWs.

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Flexible Stromerzeugung

Durch die Sektorenkopplung profitieren nicht nur der Wärme- und Verkehrssektor vom Strom aus Wind und Sonne. Auch das Stromsystem benötigt die Flexibilität, die durch das Zusammenspiel mit dem Wärme- und Verkehrssektor gewonnen wird. Mit entsprechenden Technologien können Verbraucher gesteuert werden. Die Sektorenkopplung ermöglicht auch die Speicherung von Energie für Situationen, in denen die erneuerbare Erzeugung geringer ist als der Strombedarf. Synthetische Brennstoffe auf Basis von Strom können im Gasnetz gespeichert und für verschiedene Sektoren genutzt werden.
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Versorgungssicherheit durch erneuerbare Gase

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In Prenzlau ist mit dem Hybridkraftwerk schon seit 2011 ein Stück Energiezukunft eingekehrt. Windenergieanlagen liefern dort Strom für die Gewinnung von Wasserstoff per Elektrolyse. Der Wasserstoff wird in Form von Methan an ein Nahwärmenetz und eine Wasserstofftankstelle geliefert und zudem ins Erdgasnetz eingespeist. Zum Hybridkraftwerk Prenzlau gehören auch zwei Blockheizkraftwerke, die mit einem Biogas-Wasserstoffgemisch betrieben werden können. So wird der aus Windenergie hergestellte Wasserstoff bei Bedarf wieder in elektrische Energie umgewandelt und trägt zur Versorgungssicherheit auch bei Windstille bei.

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1. Technologisch sind für das Zusammenspiel der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr alle Zutaten vorhanden. Das zeigen unter anderem die bereits im Betrieb befindlichen Projekte in deutschen Kommunen.

2. Die große Herausforderung besteht in der Komplexität und der intelligenten Steuerung der Sektorenkopplung.

3. Handlungsbedarf besteht auch bei der Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Das bisherige Abgabensystem (Steuern, Netznutzungsentgelte, Umlagen) bremst die Nutzung von erneuerbarem Strom in anderen Sektoren.

4. Vor allem zeit- bzw. angebotsvariable Stromtarife werden notwendig, damit sich mehr Akteure mit den Optionen der Sektorenkopplung beschäftigen und der Stromverbrauch flexibilisiert wird.

5. Nur über eine deutliche Reduktion der Stromkosten in angebotsstarken Zeiten, verbunden mit einem Preisanstieg für klimaschädliche fossile Technologien bzw. hohen Strompreisen in angebotsschwachen Zeiten, lohnt sich die breite Etablierung von Anwendungen im Bereich der Sektorenkopplung.

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Diese Visual Story ist im Rahmen des Projekts Forum Synergiewende im Juni 2023 entstanden.
Mehr Information zum Projekt gibt es hier .
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Kapitel 2 - Wärme aus Strom

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Kapitel 3 - Mobilität aus Strom

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